Der Geheimgang
Felix Kolmer kam am 24. November 1941 im sogenannten Aufbaukommando nach Theresienstadt. Er war somit einer der ersten Juden, die in Theresienstadt interniert wurden. In Theresienstadt wurde er immer wieder von einem gewissen Dr. Bergmann kontaktiert, der mit ihm lange Gespräche hielt und ihn über seine Ansichten nachfragte. Erst im Nachhinein wurde Felix Kolmer klar, dass er auf diese Weise eine Art von Aufnahmeprüfung bestand und somit Mitglied einer Widerstandsbewegung im Ghetto wurde. „Damals hatte ich keine Ahnung welcher Widerstandsbewegung ich mich eigentlich angeschlossen habe. Ich hatte keine Ahnung, dass es dort zwei Organisationen gab und ich wusste auch nicht wer unser Kommandant war.“ Die Anhänger der Widerstandsbewegung wurden in Dreiergruppen aufgeteilt. Die drei Mitglieder kannten sich untereinander und für den Zweck der Geheimhaltung kannte nur einer von ihnen eine Person aus einer anderen dreigliedrigen Gruppe. Als angebliches Hauptziel der Bewegung galt es Pistolen in das Lager zu schmuggeln, aber Felix Kolmer ist sich dessen nicht sicher. „Meine spezielle Aufgabe war es einen unterirdischen Tunnel aus Theresienstadt zu finden. Wir wussten, dass da ein ganzes System von Tunneln unter Theresienstadt liegt, gleichzeitig mit dem Bau der Festung im Jahre 1780 errichtet. Der Zweck dieser Anlage war es, einen Fluchtweg aus Theresienstadt im Falle einer Einkreisung durch feindliche Truppen bereitzustellen. Nach einem halben Jahr des Suchens fand ich diesen Durchgang, der aus Theresienstadt führte. Unser Plan war es diesen Gang im Notfall zu benutzen, sollten die SS-Männer mit dem Erschießen der Häftlinge beginne.“ Felix Kolmer benutzte diesen Geheimgang sogar zweimal und verschwand durch ihn aus Theresienstadt, er kam aber immer am Abend und vor Beginn des Zählens der Häftlinge wieder zurück ins Ghetto. „Ich war jung und wusste nichts Besseres mit der Freiheit anzustellen und so ging ich in die Elbe Schwimmen.
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